Wie lebenswert ist Münster wirklich? Wie steht es hier beispielsweise um das menschliche Miteinander? Und mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen werden insbesondere Jugendliche mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte in unserer Stadt konfrontiert? Über diese Fragen sowie konstruktive Lösungsansätze kamen bei einem interkulturellen Medienworkshop Jugendliche mit dem Team des Radio-Kaktus Münster e.V. ins Gespräch. Ohne Leistungsdruck wurde in einem geschützten Rahmen Raum geboten für den Austausch auf Augenhöhe über Themen, die die gesamte Stadtgesellschaft etwas angehen.
Gleichzeitig wurde bei dem interdisziplinär aufgestellten freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe niedrigschwellig an die Audiotechnik in einem professionellen Aufnahmestudio herangeführt, um eigene Beiträge für den Bürgerfunk zu produzieren. An der Schnittstelle zwischen Sozialem und Medienarbeit probierten sich die jungen Besucher in Begleitung ihrer Lehrerin Frau Morzinkowski neugierig und selbstbewusst aus. Gerade am Übergang zwischen Schule und Beruf sind solche Einblicke in die vielfältige Arbeitswelt hilfreich und wichtig. Immer wieder öffnet der Radio-Kaktus Münster e.V. seine Türen für außerschulische Berufsorientierungs-Angebote. So besteht eine langjährige Kooperation mit Schulsozialarbeiterin und Initiatorin Cornelia Walter vom Verein „Jugendhilfe Direkt e.V.“ und der Hauptschule Hiltrup, die das große Entfaltungspotenzial erkannt hat, das der Kaktus mit seiner interkulturellen Sozialarbeit im Bereich Kunst, Kultur und Medien für Kinder und Jugendliche bietet. Was hier mit viel Teamgeist und Herzblut für junge Menschen auf die Beine gestellt wird, ist keine leistungs- oder profitorientierte Arbeit, sondern sinnstiftendes Tun, bei dem jede:r sich einbringen kann. Und das kommt bei den Jugendlichen an: „Wir haben hier in drei Stunden Dinge gelernt“, so der 16-jährige Mashkour, „für die in der Schule gar kein Raum ist.“