„Stell dir vor, du stellst dich vor, und keiner stellt dich ein“
– unter diesem Motto hilft der gemeinnützige Verein „Jugendhilfe direkt“ Schulabgängern der Hauptschule Münster-Hiltrup bei der Eingliederung ins Berufsleben. Um diese zum Großteil gemeinnützige Arbeit zu unterstützen, überreichte der Unternehmensbereich Coatings der BASF nun eine Spende in Höhe von 5.000 Euro.
Tausende Lehrstellen bleiben jedes Jahr unbesetzt, gleichzeitig haben viele Jugendliche keine Ausbildung. Angesichts des demografischen Wandels und der damit einhergehenden Alterung der Bevölkerung wird es in Zukunft jedoch immer wichtiger, jedem Schulabgänger eine passgenaue berufliche Entwicklung zu ermöglichen. Diese Aufgabe verfolgt Jugendhilfe direkt e.V. an der Hauptschule Münster-Hiltrup. „Dieser Verein leistet eine unglaublich wichtige Arbeit, die wir von Seiten der BASF gerne unterstützen“, erläutert Wolfram Schier von der Personal- und Organisationsentwicklung den Grund für die nun erfolgte Spende. Die 1984 gegründete Vereinigung organisiert unter anderem Ausbildungsplätze, initiiert Projekte und Veranstaltungen zum Thema Berufswahl und stellt individuelle Berufsfahrpläne mit den Jugendlichen auf. „Was uns auszeichnet ist, dass wir jeden Schüler erreichen und etwas passgenaues für ihn finden“, sagt Cornelia Walter, Vereinsmitglied und Sozialpädagogin an der Hauptschule Hiltrup.
Die Kooperation zwischen dem Verein und BASF begann 1999 mit dem Projekt „Brücke zum Beruf“. Seither Jahr erhalten jedes Jahr etwa sieben Jugendliche aus unterschiedlichsten Schulen ein Jahrespraktikum beim Unternehmensbereich Coatings in Münster. Ziel ist es, sie für eine Ausbildung bei der BASF zu qualifizieren. Seit diesem September nimmt auch wieder ein Schüler der Hauptschule Hiltrup an dem Programm teil. „Diese Praktika sind für mich ein sehr wichtiges Anliegen“, sagt Hans Werner Kleindieck, Vorsitzender von Jugendhilfe direkt. „Etwas Besseres kann man kaum machen, um die Jugendlichen zu fördern und in das Berufsleben zu
überführen.“ Zudem finden regelmäßige Bewerbertrainings mit den Hiltruper Schülern auf dem Werkgelände in Münster statt. Logisches Denken, Grundrechenarten und Rechtschreibung sind Themen, die dabei eine Rolle spielen, ebenso wie Fragen zur Persönlichkeit. „Wir wollen damit Bewerbungsängste bei den Jugendlichen abbauen, ihnen aber auch Aufzeigen, wo sie eventuell noch Wissenslücken haben“, erklärt Gerlind Griese vom Ausbildungszentrum. Weitere Projekte mit Jugendhilfe direkt sollen folgen. Dabei könnte auch der derzeitige Zustrom an Menschen nach Deutschland aus Krisengebieten eine Rolle spielen. „Wir sind darauf eingestellt, dass da etwas kommt“, sagt der Vereinsvorsitzende Kleindieck. „Gleichzeitig steht für uns fest, dass wir den Flüchtlingen helfen wollen.“