Am Anfang war es nur eine Idee. Frau Susanne Lucas nahm an einer Sitzung des Vorstandes von Jugendhilfe direkt e.V. teil und trug diese Idee den Anwesenden vor. Es ging dabei um den Gedanken, den Kindern/Jugendlichen der Hauptschule Hiltrup, für die der Verein ausschließlich tätig ist, einen guten Start in den Schultag anzubieten. Das sollte in diesem Fall ein Frühstück sein.
Die Anfangsphase haben wir inzwischen lange überschritten und mittlerweile gibt es das Angebot bereits über 10 Jahre. Ein kleines Jubiläum, dem wir jedoch gerne unsere Aufmerksamkeit widmen möchten. Es sind ausschließlich ehrenamtlich aktive Frauen, die dieses Angebot gestalten und mit Leben füllen. Inzwischen sind es weit mehr als 40 Kinder/Jugendliche, die das Angebot wahrnehmen. Mit dem Jubiläum unserer Frühstücksfrauen, feiern wir jedoch auch das Jubiläum mit der Bäckerei Klostermann. Genauso lange bekommen wir jeden Tag kostenlos das Brot vom Ehepaar Klostermann gespendet. Das ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit und keine kleine Spende; denn jeder kann sehr schnell ausrechnen, welche große Summe sich daraus ergibt. Ganz herzlichen Dank dem Ehepaar Klostermann für diese außergewöhnliche Spende.
Dabei ist das Frühstück, die Einnahme von ausgewählten und gesunden Lebensmitteln die eine Sache. Liebevoll gedeckte Tische und in Gemeinschaft gemeinsam essen ist für viele ungewohnt. Die Frauen leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Thema Sozialkompetenz. Benehmen bei Tisch, Umgang untereinander und miteinander, Umgangssprache und Tischmanieren und vieles andere mehr sind wichtige Begleitfaktoren, dem oder der Anderen zuhören und sich gut unterhalten, ohne einen stupiden Austausch über elektronische Medien. So wird hier und da auch einmal getröstet, wenn es Probleme oder Sorgen gibt.
Gerade diese Faktoren sind überaus wichtig und leider heute nicht mehr selbstverständlich. Dadurch, dass Schüler/-innen von der fünften bis zur zehnten Klasse teilnehmen, erziehen sie sich manchmal auch schon selber, weil die Älteren die Abläufe kennen und entsprechend weitergeben. So ist es selbstverständlich, dass alle ihren Essenplatz sauber verlassen und auch das Geschirr wegbringen.
Überdies können die Lehrer/-innen ganz eindeutig feststellen, dass diejenigen, die am Frühstück teilnehmen, konzentrierter und gelassener dem Unterricht folgen. Aus einer kleinen Idee ist somit etwas ganz Großes geworden, das aus unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken ist. Vielen Dank an alle, die sich ehrenamtlich dafür einbringen und somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Sozialkompetent, der Wertschätzung und des respektvollen Umgangs untereinander leisten. Wie kann dieser Dank besser ausgedrückt werden, als wenn ein Schüler, der nach der zehnten Klasse erfolgreich die Schule verlässt, beim letzten Frühstück sich bedankt und sagt: dieses gemeinsame Frühstück werde er am meisten vermissen.